Was steht für Dao Yoga, was ist das Besondere daran?

Dao Yoga blickt auf eine lange Daoistische Tradition zurück. Dao steht im übertragenden Sinn für „der Weg“ und Yoga für „die Erkenntnis“. Also Dao Yoga kann für den Praktizierenden ein Weg zur inneren Erkenntnis sein. So wie bei allen Daoistischen Bewegungskünsten, sei es Tai Chi oder auch Qi Gong, steht die Kultivierung von Energie im Vordergrund. Während man beim Qi Gong den Hauptfokus auf eine bewusste Energieführung unterschiedlicher Energien legt, setzt man im Dao Yoga den Hauptfokus auf den natürlichen Fluss der Atemenergie bei physischen Übungen. Diese Atemenergie ist der zentrale Mittelpunkt und somit Taktgeber und Energiequelle in einem, was Dao Yoga schließlich einzigartig macht. 

Aber was genau ist in diesem Kontext mit Atemenergie und Taktgeber gemeint? Betrachten wir zunächst die Atemenergie und unterteilen diese in Atem und Energie. 

So ist es objektiv möglich, Atem in einen starken und kräftigen oder auch in einen schwachen Atem zu unterteilen. Der Atem kann laut oder leise sein, tief oder flach, lang oder kurz.

Die Energie im Atem ist nicht ganz so einfach zu differenzieren, da diese unterschiedliche Qualitäten in sich trägt und zunächst objektiv nicht vergleichbar ist. Diese Energie wird von Daoisten auch Qi oder Lebensenergie genannt. Sie unterteilt sich in die Hauptenergien physische, emotionale, mentale, spirituelle und sexuelle Energie und ist in der Atmung enthalten.

Um diese kraftspendende Lebensenergie für sich nutzbar zu machen, ist es zunächst enorm wichtig, dass wir unseren Körper durchlässig machen, so dass die Energie jeden Winkel unseres Körpers erreichen kann. Und dies bewirken die physischen Übungen des Dao Yogas. 

Es gibt Übungen für nahezu jeden Bereich des Körpers, dies beinhaltet stehende Übungen, Atemmeditationen, Übungen auf dem Boden und vor allen Dingen Partnerübungen, die uns Aufschluss über Energiestärke aber auch Qualität der Energie geben. 

Diese Partnerübungen machen z.B. Blockaden und deren Auswirkung auf unseren Körper sichtbar und geben dem Übenden so ein objektives „Feedback“ zu seinem persönlichen Trainingsstand und seiner persönlichen Entwicklung und dies nicht nur auf der physischen Ebene, sondern auf allen Ebenen.

All dies lässt sich im Dao Yoga durch den bewussten Umgang mit der Atemenergie entwickeln, wobei der Atem-Rhythmus eine entscheidende Rolle spielt. 

Im Gegensatz zu der wohl häufigsten Atemtechnik, die bei den Asanas (Körperstellungen) des indischen Yogas praktiziert wird, die  mit einer kurzen Einatmung beginnt auf die dann eine lange Ausatmung folgt, praktiziert man im Dao Yoga eine Yin und Yang Atmung. Hier ist die Atmung in etwa gleich gewichtet und wird mit den physischen Übungen synchronisiert und ist somit Taktgeber in einem. 

 

Dabei ist die Yin Atmung (Einatmung) mit ihrer beschriebenen Qi Qualität (dem Aufnehmen der Energie) in etwa gleich lang der Ausatmung (Yang Atmung), die häufig mit einer S- Ausatmung praktiziert wird. 

Bei der S-Atmung handelt es sich um eine spezielle 

Atemtechnik, bei der einer der insgesamt 6 heilenden Laute, die aus dem Taoismus überliefert wurden, mit in der Ausatmung angewendet wird. Dabei liegt die Zunge am Gaumen gleich hinter den Zähnen und schließt somit die Energiebahnen des Lenker- Gefäßes auf der Körperrückseite und des Diener-Gefäßes auf der Körpervorderseite. 

Der S- Laut – als einer der 6 heilenden Laute – ist darüber hinaus der Lunge zugeordnet und unterstützt uns u.a. dabei, unseren Körper zu entgiften. 

Diese Entgiftung geschieht bei jeder Ausatmung und wird durch das Anwenden der S- Atmung, die eine leichte Vibration des Oberkörpers zur Folge hat, noch zusätzlich verstärkt.

Dieses Prinzip der Yin und Yang Atmung wird bei allen Dao Yoga Übungen angewendet. Auf der physischen Seite können so z.B. Verhärtungen der Muskulatur aufgelöst werden, indem frische Energie alte verbrauchte Energie ersetzt. 

Der gesamte Körper wird durch regelmäßiges Praktizieren durchlässig für Energie, Beweglichkeit und eine Gesundung z.B. der Muskeln und der Gelenke ist die Folge.

Dao Yoga Übungen können ebenso mentale oder auch emotionale Verhärtungen oder Blockaden durch den Transfer von frischer Energie lösen und führen so zu einem ausgeglichenen und zufriedenen Leben. 

Zurück zur Ursprungsfrage: Was steht für Dao Yoga, was ist das Besondere und worin liegt der Zugewinn?

Dao Yoga hat eine lange Tradition, ist über Generationen gereift, ist überprüfbar und wirkt. Die spezielle Yin und Yang Atmung transferiert frische Energie durch unseren Körper und löst so Verhärtungen und Blockaden. Unser gesamter Körper wird auf diese Weise durchlässig für Energie und eine Gesundung auf allen Ebenen ist die Folge. 

Relax und Enjoy